Fakten zur Arbeitsmarktsituation Zugewanderter (Akademiker*innen) in Sachsen


Die Arbeitsmarktsituation für Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, ist schwer als für Deutsche und ist meist ein längerer Prozess. Dr. Harald Köpping, Fachbereichsleiter Migration/Integration bei Arbeit&Leben Sachsen e.V., nennt folgende Ursachen: fehlende Zeugnisse, unklare Qualifikationen, langsame Anerkennungsverfahren, fehlende Kenntnisse über Bewerbungsprozesse und den Arbeitsmarkt, sowie falsche Erwartungen auf Arbeitgeberseite z.B. in Bezug auf die Sprachkenntnisse.

Menschen, die nach Deutschland kommen, stehen selten sofort dem Arbeitsmarkt zur Verfügung und wenn dann oft nur in Beschäftigungen, die geringe Qualifikationen voraussetzen. Oft sind Sprachkurse oder die Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifizierungen notwendig und diese Prozesse nehmen oft mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Laut Migrationsmonitor der Bundesagentur für Arbeit, welcher Daten monatlich auswertet, lag die Arbeitslosenquote in Deutschland insgesamt im August 2020 bei 6%, die Zahl der arbeitslosen nicht-deutschen Menschen lag bei 16 %, in Sachsen sogar bei 19%. Von den 16% der Ausländer*innen mit akademischen Abschluss liegt der Anteil der Arbeitssuchenden in Deutschland bei 9%, in Sachsen, wo 23% der Ausländerinnen einen akademischen Abschluss haben, sogar bei 14%. Laut dieser Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind die Voraussetzungen vor allem für Akademikerinnen in Sachsen besonders schlecht. Ausländer*innen mit akademischen Abschluss sind in Sachsen statistisch überproportional repräsentiert.

Laut Statistischem Bundesamtes ist der Anteil der Ausländerinnen und der an der sächsischen Bevölkerung ist mit 5,3% kleiner als in der Gesamtdeutschen Bevölkerung mit 13,5%, der Anteil der Akademikerinnen die aus dem Ausland nach Sachsen kommen, ist dabei mit 23% vergleichweise hoch.

Zudem ist Sachsen für Menschen mit hohem Bildungsabschluss eher unattraktiv, da die Einstiegsgehälter im Bundesvergleich am drittniedrigsten sind und in Sachen die Anzahl der Stellen im akademischen Bereich im unteren Drittel im Bundesvergleich liegt. „Damit die Arbeitsintegration von Migrant*innen nachhaltiger wird, ist die Unterstützung Zugewanderter im gesamtem Integrationsprozess dringend notwendig“, fordert Harald Köpping .