Über Indonesien, Land der Superlative

Indonesien, Land der Superlative – schon allein deshalb, weil kein anderer Staat der Erde aus so vielen einzelnen Landstücken besteht. Auf 17.504 Inseln zwischen Asien und Australien hingesprenkelt, teilt Indonesien Pazifik und indischen Ozean. Nebenbei ist es der größte Staat Südostasiens, fast sechsmal so groß wie Deutschland. In keinem anderen Land der Welt rumoren so viele Vulkane, denn Indonesien liegt auf dem Ring of Fire, dem pazifischen Feuerring. 80 der 128 Vulkane gelten als aktiv.

Wie aus dem Reiseprospekt…

Java, Sumatra, Borneo und Bali – die Namen der bekanntesten Inseln öffnen Bilder von grünen Hügeln, Traumstränden, Regenwald, bizarren Tempeln und strahlend blauen Vulkankratern. Von der Natur wie für Reiseprospekte gemacht. Aber auch sehr viele Menschen bevölkern diese Natur, mit insgesamt 270 Millionen hat Indonesien die viertgrößte Bevölkerung der Erde, allein im Großraum Jakarta wohnen 34 Millionen Menschen.

Auf einem derart zer-inselten Territorium leben auch eine Menge Sprachen, Linguist*innen zählten 745. Die allermeisten Indonesier sprechen auch die Hauptsprache, Bahasa Indonesia. Sie spielt für die gemeinsame Identität der Indonesier eine große Rolle: Anfang des 20. Jahrhunderts erklärte der indonesische Jugendkongress sie zur Standardsprache – in Auflehnung gegen die niederländische Kolonialherrschaft.

Viel los zwischen indischem Ozean und Pazifik…

Apropos. Indonesien liegt an der Straße von Malakka zwischen den Ozeanen und ist damit Nadelöhr an der Seidenstraße. Seit Jahrtausenden leben hier austronesische Völker.

Doch die Lage zwischen China und Indien beschert den Inseln rund 2000 Jahren viel Besuch. Für Händler und Ausbeuter sind vor allem Nelken und Muskatnuss auf den Molukken interessant, auch Gewürzinseln genannt. Auch Seefahrer von der arabischen Halbinsel machen mit. Heute sind 87 Prozent der Indonesier*innen Muslime: Sie bilden die größte muslimische Bevölkerung der Welt.

Ab 1500 legen Europäer in Indonesien an, zunächst aus Portugal, dann aus den Niederlanden – diese bleiben bis Mitte des 20. Jahrhunderts.

Seit 1945 ist Indonesien unabhängig und kann heute selbst von seinem natürlichen Reichtum profitieren. Seine Meerenge von Malakka alias „Schnellstraße der Globalisierung“ schenkt Indonesien geopolitischen Einfluss, denn sie verbindet die ostasiatischen Fabriken mit den arabischen Ölstaaten und Europa. Der größte Teil des chinesischen Handels muss hindurch.

Indonesien selbst ist Weltmarktführer im Palmölexport und bei Kohle auf Platz 2, außerdem kommen Erdöl und Gas, Gold, Gummi und Textilien aus Indonesien. So gehört das Land als einziges in Südostasien zur G20, wo es in diesem Jahr den Vorsitz hatte und im November den Gipfel veranstaltete.


https://www.dw.com/de/sierens-china-die-stra%C3%9Fe-von-malakka-eine-verwundbare-hauptschlagader/a-52121593#:~:text=Durch%20die%20Meerenge%20nahe%20der,dem%20Nahen%20Osten%20und%20Afrika.

https://www.weltexporte.de/exportprodukte-indonesien/

https://www.spiegel.de/wirtschaft/strasse-von-malakka-piraten-prostituierte-patriarchen-a-523880.html

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