Antikurdische Ressentiments

Wie das unter Nachbar*innen so ist, man ist nie ganz ohne Ressentiments gegen die andere. Auch zwischen Türk*innen und Kurd*innen existieren eine Menge davon, doch wurden diese in den letzten Jahrzehnten teilweise von offizieller Seite überspitzt und an Ängste gekoppelt, um den Druck auf die Kurd*innen zu erhöhen. Das Schüren der antikurdischen Ressentiments gehört seit den 1980er Jahren zum psychologischen Kriegsrepertoire des türkischen Staates gegen die kurdische Bewegung. Es heißt die Kurd*innen würden mit äußeren Mächten, die das Land spalten wollen, gemeinsame Sache machen oder wie kürzlich von der Zeitschrift „türk solo“ propagiert, sei die Geburtenrate unter ihnen besonders hoch und sie würden in Kürze die Bevölkerungsmehrheit im Land stellen, die Angst vor der Kurdisierung des Landes ging dann um. Jedenfalls sind es meist dosierte und kontrollierte Ressentiments, die einem sowohl in Narrativen als auch in Angriffen auf kurdischen Viertel oder Häuser in Istanbul, Ankara oder anderswo begegnen.

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Kurd*innen in der Türkei

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Die kurdische Frauenbewegung